Prof'in Dr. Claudia Janssen

Übung

queer“ ist ein Ausdruck, der mit „schräg“ oder „seltsam“ übersetzt werden kann und war ursprünglich eine abwertende Bezeichnung für homo- und bisexuelle Menschen. Doch der Begriff wurde durch eine Bewegung selbstbewusst umgedeutet, die sich politisch aktiv für ihre Rechte einsetzt. queer-Theorien stellen in Frage, was gesellschaftlich als „normal“ oder „natürlich“ angesehen wird. Sie machen sichtbar, wie sich Machtfragen mit Körper und Sexualität verbinden und bestimmend dafür sind, was in einer Gesellschaft als „normal“ oder „natürlich“ gilt – und was nicht zur Ordnung gehört. queere Theologien haben sich im internationalen Kontext seit Ende der 1990er / Anfang der 2000er Jahre entwickelt. Sexuelle Vielfalt und diverse Geschlechtsidentitäten werden nicht mehr länger defensiv gerechtfertigt, sondern als gegeben vorausgesetzt. queere Theologien sind kontextbezogen und konkret. „Sie verkörpern kritische Reflexionsansätze und Suchbewegungen im Plural“ (Kerstin Söderblom, evangelisch.de). Die Übung will sich mittels der Lektüre und Diskussion von queer-theologischen Entwürfe dieser Suchbewegung anschließen.

 

 LITERATUR

Krebs, Andreas, Gott queer gedacht, Würzburg 2023.

Janssen, Claudia, Feministische und queertheologische Exegese in interkultureller Perspektive, in: Schriftauslegung im Plural. Interkulturelle und kontextuelle Bibelhermeneutiken, Malte Cramer / Alena Höfer (Hg.), Stuttgart 2023, 45-61.

Söderblom, Kerstin, „Queere Theologie“ im Blog Kreuz und Queer auf evangelisch.de  https://www.evangelisch.de/blogs/kreuz-queer/196847/09-02-2022