„Die Liturgie ist wie eine Fährte im Schnee –flüchtiges Zeugnis eines anwesend-abwesenden Gottes.“ (Christian Lehnert) In der Vorlesung wird Liturgik als multiperspektivisch arbeitende praktisch-theologische Disziplin vorgestellt, die sich mit der Phänomenlandschaft Gottesdienst in der christlichen Kulturpraxis der Gegenwart beschäftigt. Dabei wird Grundwissen zur Geschichte, Wesen und Formen der kirchlichen Gottesdienstkultur erarbeitet und in aktuelle Diskurse eingeführt.

„Wie lieblich sind auf den Bergen die Füße der Freudenboten, die da Frieden verkündigen, Gutes predigen, Heil verkündigen, die da sagen zu Zion: Dein Gott ist König!“ (Jes 52,7) Mit diesem arbeitsintensiven Pro-/Seminar wird eine persönliche Einführung in die methodisch verantwortete Praxis der Predigt im sonntäglichen Hauptgottesdienst vermittelt und in die Grundlagen der Gottesdienstgestaltung eingeführt. Die Studierenden erarbeiten sich die einzelnen Schritte der Predigt- und Gottesdienstvorbereitung anhand eines biblischen Predigttextes für den jeweils ausgewählten Gottesdienst. Zusätzlich werden wesentliche Texte zur Theorie der Predigt und des Gottesdienstes besprochen. Verpflichtend zum Pro-/Seminar gehört die Teilnahme an der Übung „Gottesdienstpraxis“, bei der jede/r Teilnehmer/in Gottesdienste hält und die der anderen verbindlich mitfeiert und mitreflektiert.

Diese Übung erarbeitet Seelsorgeentwürfe des 20. Jahrhunderts, die bisheute in der Poimenik diskutiert werden. Dazu werden in jeder Sitzung je eine Biographie und Seelsorgeansatz eines Poimenikers oder einer Poimenikerin vorgestellt und deren zentrale Impulse miteinander in Rollenspielen erprobt. Dies führt zu einer vertieften Auseinandersetzung mit Grundfragen der Seelsorgetheorie.