Achtsamkeit(en)

Aus der Pluralität buddhistischer Formationen und Praxen hat sich in den letzten beiden Jahrzehnten die so genannte Achtsamkeitsmeditation als mittlerweile dominante Gestalt buddhistischer und buddhistisch inspirierter Aneignungsprozesse etabliert. Achtsamkeit / mindfulness als „Megatrend“ (M. Horx) bildet eine Art Gegenbewegung zu der zunehmenden Beschleunigung und Komplexität sowie deren negativen Begleiterscheinungen (z.B. Stress und Stresserkrankungen) in fast allen Lebensbereichen spätmoderner Informations- und Industriegesellschaften. Über Spiritualität hinaus hat „Achtsamkeit“ Eingang in zahlreiche, auch medizinisch-therapeutische, Anwendungsgebiete gefunden (z.B. Mindfulness Based Stress Reduction MBSR) und ist Gegenstand wissenschaftlicher Forschung (z.B. Neurobiologie). In diesem Seminar werden die buddhistischen Grundlagen von Achtsamkeit (samatha, vipassanā u.a.) aus ihrem Ursprungskontext erhellt. Neu-buddhistische Interpretationen (wie von Thich Nhat Hanh; Satya Narayan Goenka) sowie säkulare und christliche Rezeptionsformen werden vorgestellt und im Blick auf interkulturelle/interreligiöse Austausch- und Lernprozessen reflektiert.

 LITERATUR

Baatz, Ursula (2023): Achtsamkeit. Der Boom, Hintergründe, Perspektiven, Praktiken, Göttingen.

Jäger. Stefan S. (2024): Buddhismus im Diskurs. Studien zu Resonanz und Dialogizität in christlich-buddhistischen Begegnungen, Leipzig.

Schmidt, Jacob (2020): Achtsamkeit als Kulturelle Praxis. Zu den Selbst-Welt-Modellen eines populären Phänomens, Bielefeld.

Hölzel, Britta; Brähler, Christine (Hg.) (2015): achtsamkeit mitten im Leben. Anwendungsgebiete und wissenschaftliche Perspektiven, München.

Anālayo (2010): Der direkte Weg – Satipaṭṭhāna, Stammbach.

Nhat Hanh, Thich (1975/2008): The Miracle of Mindfulness. A Manual on Meditation, London (Deutsch: Das Wunder der Achtsamkeit)

Zimmermann, Michael; Spitz, Christoph; Schmidt, Stefan (Hg.) (22013): Achtsamkeit. Ein buddhistisches Konzept erobert die Wissenschaft, Bern.

VORAUSSETZUNGEN

Interesse am Thema

 ANFORDERUNGEN

 Regelmäßige Teilnahme; ca. zwei Stunden Eigenlektüre pro Sitzung. Es besteht die Möglichkeit ein Referat zu halten.

 Termine