Dozent: Prof. Dr. Hellmut Zschoch
  Mo, 11:15 bis 13:00

 1  INHALT

An Luther und seinen Wirkungen kommt man als evangelischer Theologe und evangelische Theologin nicht vorbei, ob man sich zu den „Lutheranern“ zählt oder nicht.

Bei kaum einer anderen Gestalt der Kirchengeschichte sind Leben und Werk, Biographie und Theologie so eng miteinander verbunden wie bei Martin Luther: Seine theologischen Einsichten haben Geschichte gemacht. Seine Lehrformulierungen sind auf seine religiösen Erfahrungen und auf geschichtliche Situa­tionen bezogen. Seine Sprache spricht Kopf und Herz an. Wer sich mit dem Theologen Luther befasst, hat es immer zugleich mit dem Menschen, mit dem Christen Luther zu tun. Seine Theologie gestaltet sich nicht zum System, sondern ist aus ihrer Verbindung mit der Biographie zu verstehen und nachzu­vollziehen. Das macht den besonderen Reiz der Beschäftigung mit Luther aus und ist zugleich Anlass dafür, dass man sich für Luther begeistern oder ihn verabscheuen kann, dass er aber kaum jemanden gleichgültig lässt.

In der Vorlesung soll versucht werden, diese Verzahnung von Biographie und Theologie darzustellen und die Chronologie des Lebenslaufs mit theologischen Schwerpunktthemen zu verbinden. Materialien werden auf Moodle eingestellt.          
Anders als ursprünglich angekündigt, wird kein eigenes Tutorium zur Vorlesung angeboten. Stattdessen kann zur Vertie­fung die Übung „Luther lesen“ besucht werden.

 

   2  LITERATUR

Zweisprachige Ausgabe der wichtigsten Lutherschriften: Martin Luther. Lateinisch-deutsche Studien­ausgabe, hg. von Wilfried Härle u.a., 3 Bde., 2006–2009; Deutsch-deutsche Studienausgabe, hg. von Johannes Schilling u.a., 3 Bde. 2012–2016. – Als Lehrbuch zu Leben und Werk empfehle ich zur Anschaf­fung: Reinhard Schwarz, Luther, 42014, UTB 1926 (€ 24,99). – Eine gute neue Biographie, nicht nur für Theologinnen und Theologen: Heinz Schilling, Martin Luther. Rebell in einer Zeit des Umbruchs. Eine Biographie, 2012. – Zur Theologie Luthers: Reinhard Schwarz, Martin Luther – Lehrer der christlichen Religion, 2015, ²2016.

 

   3  VORAUSSETZUNGEN

Keine. Die Vorlesung ist für Hörerinnen und Hörer aller Studienphasen geeignet.

 

   4  ANFORDERUNGEN

Zuhören, Mitdenken, Fragen … Die Vorlesung kann als Grundlage für eine mündliche Prüfung im Fach Kirchengeschichte gewählt werden (als Teil der ZP oder als Vorlesungsprüfung im Wahlbereich).

 

   5  LEISTUNGSPUNKTE

Im Basis- oder Aufbaumodul KG / Wahlbereich:
Teilnahme 2 LP, Tutorium 1 LP, mündliche Prüfung 3 LP


Dozenten:  Wiss. Ass. Christian Koch / Prof. Dr. Hellmut Zschoch
Di 14:15 - 17:00

   1  INHALT

Franziskus von Assisi († 1226) gehört zweifellos zu den faszinierendsten Gestalten des hochmittelalter­lichen Christentums. Dass jemand in der Zeit des erbitterten Streites um die Weltherrschaft zwischen Kaisertum und Papsttum ein Leben der Christusnachfolge in größtmöglicher Armut und Schlichtheit aufnahm, ein fast kindliches Vertrauen zu Gott und seinen Mitmenschen an den Tag legte und mit sei­nem Charisma auf andere ausstrahlte, macht ihn interessant und bringt ihn uns nahe. Das Bild des Fran­ziskus wirkt entsprechend fort bis hin zu modernen literarischen Gestaltungen (siehe z.B. Luise Rinser, Bruder Feuer) und hat den Armen von Assisi zum Patron der christlichen Ökologiebewegung werden lassen. Gleichzeitig zeigt aber das Asketische, Genussfeindliche und Kirchenfromme an Franziskus auch die im wörtlichsten Sinn „be-fremdenden“ Seiten des mittelalterlichen Christentums und Mönchtums.

Im Proseminar wollen wir das Profil des Menschen und Christen Franziskus aus seinen eigenen Texten und anderen zeitgenössischen Quellen erschließen und auch seinen Wirkungen sowie seiner Rezeption, insbesondere in der nach ihm benannten Ordensgemeinschaft, nachgehen.

Am Beispiel des Franziskus soll der methodische Umgang mit Texten aus der Geschichte des Christentums eingeübt werden. Darüber hinaus wird in das Fach „Kirchengeschichte“ eingeführt und seine Stellung für Theologie und Theologiestudium bedacht. Wenn die Umstände es zulassen, führen wir eine kleine Exkursion ins Archiv der EKiR in Düsseldorf durch.

 

   2  LITERATUR

Die Texte werden auf Moodle eingestellt. Zur Einstimmung empfehlen wir den oben genannten Roman „Bruder Feuer“ von Luise Rinser.

 

   3  VORAUSSETZUNGEN

Lateinkenntnisse. Das Proseminar richtet sich an Studierende im Grundstudium; Vorkenntnisse sind nicht erforderlich.

 

   4  ANFORDERUNGEN

Regelmäßige Teilnahme, Vorbereitung und Mitarbeit, ggf. Übernahme von Kurzinfos; schriftliches Essay mit Besprechung.

 

   5  LEISTUNGSPUNKTE

Regelmäßige Teilnahme 3 LP, Proseminararbeit 5 LP.


Dozent: Prof. Dr. Hellmut Zschoch
Mi 14:15 - 16:00

   1  INHALT

In diesem Seminar stehen einmal nicht Texte, sondern Bilder im Zentrum – nicht als Kunstwerke, son­dern als Quellen für Frömmigkeit und Theologie. Der Umbruch, den die Reformation für das abendlän­dische Christentum bewirkte, lässt sich an Bildern besonders eindrucksvoll nachvollziehen. Das erschließt sich nicht immer von selbst, sondern bedarf oft genauen Hinschauens und der Kenntnis von Motiven und Traditionen. Manche Bilder sind auch mit Texten verbunden. Wir werden eine Auswahl charakteristischer Motive kennenlernen und uns gemeinsam auf den Weg machen, aus ihnen ein Gespür für religiöse Mentalitäten und ihre Veränderungen zu bekommen.

Das gemeinsame Betrachten von Bildern steht im Zentrum; für die Einführung zu einzelnen Bildern soll­ten die Seminarmitglieder Vorbereitungsaufgaben übernehmen.    
Wenn die Umstände es zulassen und Interesse besteht, können wir zum Ende des Semesters hin eine kleine Exkursion nach Köln planen.

 

   2  LITERATUR

Lexikon der christlichen Ikonographie, hg. von Engelbert Kirschbaum, 1968‒1974; Jutta Seibert, Lexikon christlicher Kunst, 2002; Hannelore Sachs, Wörterbuch der christlichen Ikonographie, 2004.

 

   3  VORAUSSETZUNGEN

Kirchengeschichtliches Proseminar.

 

   4  ANFORDERUNGEN

Bereitschaft, sich in Bilder zu vertiefen und an ihnen historisch-theologische Entdeckungen zu machen. Vertiefte Vorbereitung für einzelne Sitzungen, ggf. in Kleingruppen.

 

   5  LEISTUNGSPUNKTE

   Teilnahme 4 LP, Seminararbeit 6 LP.


Dozent: Prof. Dr. Hellmut Zschoch
Di 18:15 - 20:00

   1  INHALT

Diese Übung lädt dazu ein, Luther im Originalton kennenzulernen – gerne auch in dem heutigen Deutsch angepasster Gestalt. Das verspricht gehaltvolle Theologie in packender Sprache. Der Plan ist: einfach lesen, ohne große Vorbereitung, als Anregung zum Austausch und zu eigenen Gedanken.

Was wir lesen, werden wir gemeinsam planen. Es können ganze Schriften sein oder Ausschnitte, bekannte oder weniger bekannte Texte. Und auf jeden Fall sollten wir den Reformator zu verschiedenen Themen und in verschiedenen Textgattungen kennenlernen.     
Die Übung eignet sich als Ergänzung zur Vorlesung „Luther – Leben und Werk“, kann aber natürlich auch für sich besucht werden.

 

   2  LITERATUR

s. zur Vorlesung

 

   3  VORAUSSETZUNGEN

keine, außer Neugier und Lust auf gemeinsame Entdeckungen.

 

   4  ANFORDERUNGEN

s. unter 3. 😊

 

   5  LEISTUNGSPUNKTE

   2 LP.


Dozenten: Prof. Dr. Martin Ohst (BU) / Prof. Dr. Hellmut Zschoch (KiHo) u.a.
Fr 14:15  - 16:00, 20.5., 10.6. und 15.7.

   1  INHALT

  Vorstellung und Diskussion von Forschungsprojekten und Forschungserträgen der Teilnehmenden.

 

   3  VORAUSSETZUNGEN

Vollendeter oder demnächst bevorstehender Abschluss eines theologischen Studiums und Interesse an weiterführender wissenschaftlicher Arbeit im Fach Kirchengeschichte. Neue Mitglieder werden um per­sönliche Anmeldung gebeten; Kontakt über: zschoch@kiho-wb bzw. ohst@uni-wuppertal.de.

 

   4  ANFORDERUNGEN

Bereitschaft, nach Verabredung über ein eigenes Projekt zu diskutieren.

 

   5  LEISTUNGSPUNKTE

Teilnahme 2 LP.