Die Vorlesung deckt den zeitlichen Rahmen der sog. Frühen Neuzeit ab, also die Zeit vom Ende des Dreißigjährigen Krieges bis zur französischen Revolution.

In dieser Zeit entwickelten sich die europäischen Staaten zu sehr unterschiedlichen gesellschaftspolitischen Systemen, in denen auch sehr unterschiedlich Theologie (nicht) betrieben wurde. Die Vorlesung ordnet die Entwicklungen im deutschsprachigen Kontext in die europäischen Zusammenhänge ein, um so die Besonderheiten der deutschsprachigen Aufklärung und des Pietismus aufzuzeigen.

Philipp Melanchthon gestaltete wie kein anderer die Wittenberger Reform – in Kursachsen und im europäischen Kontext. Im Rahmen dieser Veranstaltung wird anhand des Lebens und Wirkens dieses Reformators in die Grundtechniken kirchengeschichtlichen Arbeitens eingeführt. Seine Biographie sowie seine umfassende Tätigkeit als Professor, Theologie, Diplomat, Korrespondent, Verfasser von Lehrbüchern, etc. wird an ausgewählten Quellen vorgestellt werden, so dass am Ende die vielfältige
Tätigkeit und außergewöhnliche Persönlichkeit von Melanchthon Konturen gewinnt.

Block I:     Fr., 02.12.2022 – Sa., 03.12.2022 – Hörsaal 5
Block II:    Fr., 13.01.2023 – Sa., 14.01.2023 – Hörsaal 3


Die Barmer Theologische Erklärung setzte 1934 durch ihr zutiefst reformatorisches Denken Impulse für christliches Handeln im gesellschaftlichen Kontext. Das Ausstellungsprojekt „Gelebte Reformation. Die Barmer Theologische Erklärung“ in der Gemarker Kirche lädt dazu ein, sich am historischen Ort mit ihrer Entstehungsgeschichte und ihrem Wirkungshorizont auseinanderzusetzen. Durch professionell entworfene Ausstellungsarchitektur mit interaktiven Elementen wird das historische Ereignis und seine Wirkung in Szene gesetzt. Die Besucher:innen entdecken die neuzeitlichen Spuren der Reformation im 20. Jahrhundert und erfahren, wie dieser Impuls bis heute viele Christen in der Welt prägt.

Anhand der Ausstellungsinhalte nähern wir uns der Barmer Theologischen Erklärung, befassen uns mit wissenschaftlicher Konzeption und museumsdidaktischer Umsetzung der Ausstellungsinhalte und erarbeiten die verschiedenen Bereiche.

Anschließend geht es um die Fragen: Wie können Theolog:innen/Lehrer:innen in Gemeinde und Unterricht mit der Ausstellung arbeiten? Wo liegen die Nutzungsmöglichkeiten und -grenzen der Ausstellung? Wie konzipiert man eine Ausstellungsführung für unterschiedliche Zielgruppen?

Geplant ist außerdem die praktische Durchführung und Auswertung von Führungen, u.a. in Kooperation mit Wuppertaler Religionslehrer:innen und ihren Kursen sowie mit Gemeindegruppen.

Literatur in Auswahl:

  • Bork, S., Gärtner, C. (Hgg.), Kirchengeschichtsdidaktik. Verortungen zwischen Religionspädagogik, Kirchengeschichte und Geschichtsdidaktik, Stuttgart 2016.
  • EKiR (Hg.), Gelebte Reformation - Die Barmer Theologische Erklärung. Begleitpublikation zur Ausstellung, Göttingen 2016.
  • Frettlöh, M., „Gottes kräftiger Anspruch“, Die Barmer Theologische Erklärung als reformierter Schlüsseltext, Zürich 2017.
  • Heimbucher, M., Die Barmer Theologische Erklärung. Einführung und Dokumentation, 7., überarb. und erw. Aufl., Neukirchen-Vluyn 2009.

Weitere Literatur wird im Laufe der Veranstaltung bekannt gegeben und in einem Semesterapparat zusammengestellt.

Es wird erwartet: Regelmäßige Teilnahme, auch an mehreren Sitzungen vor Ort in der Ausstellung in der Gemarker Kirche. Bereitschaft zum Gespräch, zur aktiven Vorbereitung und Mitarbeit sowie zur Übernahme von Kurzreferaten. Bereitschaft zur Durchführung von Führungen, auch außerhalb der Übungszeit.

Die Vorbereitung auf eine Examensprüfung im Fach Kirchengeschichte stellt Studierende erfahrungsgemäß vor Herausforderungen. Allein die Fülle des Stoffs von 2000 Jahren gelebtem Christentum lässt es oft schwer erscheinen, sich einen Überblick über die ‚wesentlichen‘ Inhalte und Fragestellungen zu verschaffen. Um Frustrationserfahrungen und Verunsicherungen zu vermeiden, gilt es in der Vorbereitung, einen Pfad durch den auf den ersten Blick unübersichtlichen Dschungel aus Jahreszahlen, Namen und Ereignissen zu finden. Dabei können eigene Vorlieben und Vorkenntnisse ebenso eine Rolle spielen wie die konkreten Prüfungsanforderungen sowie bewährte Lernstrategien.

Das Repetitorium versteht sich als ein Angebot zur Hilfestellung, um in diesem Sinne eine gelungene Vorbereitung auf das Examen zu ermöglichen. Das Ziel der Veranstaltung ist es entsprechend, durch Hilfen zur Strukturierung, Wiederholung und Reflexion des kirchengeschichtlichen Stoffes den Blick für das Wesentliche und zugleich das Schaffbare in der Vorbereitung zu schärfen, so dass jede und jeder sich eine individuelle Wissenslandkarte der Kirchengeschichte erstellen kann.
Dazu gehört das Erarbeiten/Wiederholten von kirchenhistorischen Grundwissen, die Erarbeitung von Lernübersichten und Leitfragen für Zeitabschnitte oder Längsschnitt-Themen, die Auseinandersetzung mit theologischen Konzeptionen von Kirchengeschichte; genauso wie Tipps zum Umgang mit Lehrbüchern und anderer Literatur, Reflexion und Simulation von möglichen Prüfungsformen (Probeklausur, mündliche Prüfung); – Diskussion von Fragen aus der individuellen Vorbereitung oder aus Lerngruppen.