Das Christentum ist seit seinen Anfängen eine missionarische Religion. In einer globalisierten Welt stellt sich heute die Frage, wie eine zeitgemäße Mission aussehen kann: Wie steht die christliche Sendung zu Fragen wie Gemeindegründung, interkulturelle Partnerschaft, Gerechtigkeit, interreligiöser Dialog, Versöhnung, Entwicklung, Genderfragen oder Umwelt? Es werden missionstheologische Entwicklungen im Umfeld des Ökumenischen Rates der Kirchen ebenso wie spezifische Profile (etwa befreiungstheologischer oder pentekostaler Art) sowie konfessionelle Ausformungen (etwa römisch-katholisch, orthodox) zu bedenken sein.

Die religiös-weltanschauliche Pluralität nimmt in vielen Gesellschaften Europas in den letzten Jahrzehnten deutlich zu, in anderen Erdteilen ist sie seit langer Zeit der Normalfall. Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie sich der christliche Glaube zu anderen Religionstraditionen und Weltanschauungen verhält. Wie werden andere Religionsformationen gesehen, bewertet, wertgeschätzt? Wie steht es mit deren Praktiken, Wahrheiten und Geltungsansprüchen? In dieser Lehrveranstaltung werden verschiedene Ansätze einer christlichen Theologie der Religionen ebenso darzustellen sein, wie etwa muslimische oder buddhistische Ansätze. Damit öffnet sich das Feld für Fragen des Dialogs, des Verständnisses von religiöser Identität, Pluralität und Begriffen wie „Wahrheit“ oder „Heil“.


Blockveranstaltungen: 16.-17.12.2022 &

                                        20.-21.01.2023                     

  Seit den 1960er Jahren haben sind in innerhalb der weltweiten Christenheit auf verschiedenen Kontinenten regional unterschiedliche theologische Entwürfe entstanden, die allgemein unter das Label Kontextuelle Theologie gefasst werden. Dazu zählen in Lateinamerika Entwürfe einer Theologie der Befreiung, in Indien die Dalit-Theologie, in Ozeanien die Coconut-Theologie, im subsaharischen Afrika Entwürfe einer Theologie der Inkulturation. Darüber hinaus sind mediale Kontextualisierungen zu bedenken, etwa in Gestalt von Healing and Deliverance innerhalb der weltweiten pfingstlich-charismatischen Bewegung(en) oder Theologien eines Prosperity Gospel. Neben einer Auswahl von Inhalten werden theoretische Konzepte zu ihrer Analyse zu diskutieren sein.


Missionstheologe wird von verschiedensten Akteuren betrieben. In dieser Übung werden Schlüsseltexte sowohl von großen Missionstheologen/innen als auch von internationalen Akteuren (wie etwa dem Ökumenischen Rat der Kirchen, der Römisch-katholischen Kirche sowie Stimmen aus dem Bereich Orthodoxer Kirchen, der Lausanner Bewegung und der Pfingstbewegung) und aus verschiedenen Kontinenten und Kontexten zu analysieren sein.