Zeit: dienstags,  14.15-16.00 Uhr Raum: HS 4 Verwendbarkeit: WB

1 INHALT 
Im Heiligen Land entsteht das Alte Testament, später bildet sich das rabbinische Judentum heraus und es werden wichtige Impulse für die frühe Kirche gegeben. Daher ist eine substanzielle Kenntnis der Archäologie und Geschichte des Heiligen Landes für das Theologiestudium unabdingbar. In der Übung werden wir uns einen Überblick über die prähistorische und historische Entwicklung der Region erarbeiten. Wir fragen uns, wie funktioniert Archäologie? Was findet man, wenn man ausgräbt? Wie identifiziert man Orte aus der Bibel? Wie stehen Biblische Archäologie und Theologie im Verhältnis? Im Besonderen wollen wir die Geschichte Jerusalems und seines Umlandes in den Blick nehmen: Können wir König David in Jerusalem finden? Wie groß war sein Reich? Wir setzen uns mit der aktuellen Forschungsdebatte zu diesen Themen auseinander und wollen uns einen Überblick über die konträren Standpunkte verschaffen. 

2 LITERATUR 
Vieweger, D., Geschichte der Biblischen Welt, Band 1-3. Weitere Literatur wird im Laufe der Übung vorgestellt; einige Artikel sind englischsprachig und werden gemeinsam gelesen. 

3 VORAUSSETZUNGEN 

4 ANFORDERUNGEN
Regelmäßige Teilnahme und die Lektüre der vorgestellten Literatur werden erwartet. 

5 LEISTUNGSPUNKTE
2 LP

Blockveranstaltung:

Vorbesprechung 23.10.2023 um 19:30 Uhr (digital); verbindlich

Block 1: 8.-9.12.2023 (digital); 

Block 2: 19.-20.1.2024

Das so genannte Babylonische Exil stellte einen einschneidenden Wendepunkt in der Geschichte Israels / Judas dar. Politische Umbrüche aufgrund neuer Machtkonstellationen im Vorderen Orient bedeuteten auch Veränderungen für die Situation des Volkes Judas. Die gedankliche und theologische Bewältigung dieser Zäsur hat tiefe Spuren in den Schriften des AT hinterlassen. Einerseits gibt es Versuche zu erklären, wie es dazu kommen konnte, welche Konstellationen oder Personen dafür verantwortlich gemacht werden; andererseits ist ein Bestreben zu erkennen, für die Zukunft neue Weichen zu stellen. Dabei wird auch das Zeugnis der schriftlichen Traditionen auf seine Tragfähigkeit hin überprüft und mit neuen Sinnkonstruktionen ergänzt. Ein besonderer Blick wird darauf liegen, welche Veränderungen die Geschichtsdeutung durch die jeweiligen Konzeptionen in den atl. Schriften erfahren hat.

In dieser Übung sollen beide Aspekte anhand ausgewählter Textbeispiele zur Sprache kommen. Ein Schwerpunkt wird die jeremianische Literatur sein, aber auch andere prophetische Texte der Exilsbewältigung werden analysiert werden. Der genaue Textumfang wird zu Beginn der LV bekannt gegeben. 

Mitarbeit im Form eines Referats / Einführung in einen Text im Hebräischen wird erwartet.


Prof.em. Dr. Siegfried Kreuzer: AT-Seminar: Theologie des Alten Testaments:
Grundfragen und aktuelle Konzepte
(Blockveranstaltung: 20.-21.10.23 / 12.-13.01.24 (jeweils Fr. 14h00 bis 18h30 und Sa. 9h00 bis 13h00) und Zoomsitzungen am
08.11.23;22.11.23.;06.12.23;10.01.24, jeweils Mi. 18.15-19.45 Uhr).

1 INHALT

Raum: HS 4 

Verwendbarkeit: GM WB


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Eine gute Bibelkunde ist für das Theologiestudium ebenso wichtig wie für den späteren Dienst in der Kirche. Bibelkunde öffnet im Studium die Türen für alle weitere exegetische, systematisch- und praktisch-theologische Arbeit. Die Übung hilft bei der Aneignung der Bibelkunde des Alten Testaments, wie sie für das Studium des Alten Testaments und die Bibelkundeprüfung im Rahmen des Grundlagenmoduls nötig sind. Ausgehend vom eigenen Lesen und Erarbeiten der Bibel sollen Aufbau und Inhalt der Bücher des Alten Testaments vor dem Hintergrund wichtiger Ergebnisse der Einleitungs- wissenschaft besprochen werden. Im folgenden Sommersemester wird eine „Bibelkunde Neues Testament“ angeboten werden.

2 LITERATUR

Zur Begleitung der Übung empfehle ich eine wissenschaftl. „Einleitung in das Alte Testament“, etwa: - W. H. Schmidt, Einführung in das Alte Testament, Berlin, 5. Auflage 1995, H. Chr. Schmitt, Arbeitsbuch zum Alten Testament, Göttingen, 3. Auflage 2011 oder J. Chr. Gertz (Hg), Grundinformation Altes Testament, Göttingen, 5. Auflage 2016

Als Arbeits- und Lernbuch empfehle ich: M. Rösel, Bibelkunde des Alten Testaments: Die kanonischen und apokryphen Schriften, Göttingen, 10. Auflage 2018

3 VORAUSSETZUNGEN

Die Übung ist gleichermaßen für Studienanfänger*innen, die einen ersten Überblick über das Alte Testament gewinnen wollen, wie für höhere Semester, die die Bibelkundeprüfung AT oder das Examen vorbereiten, geeignet. Hebräischkenntnisse sind hilfreich, aber nicht unbedingt nötig.

4 ANFORDERUNGEN

Regelmäßige Teilnahme, Beteiligung (auch durch Kurzreferate zu den einzelnen biblischen Büchern) sowie intensive Vor- bzw. Nachbereitung (ca. 1-2 Stunden pro Tag).

5 LEISTUNGSPUNKTE

6 LP bei bestandener Bibelkundeprüfung.

1 INHALT

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Die Königebücher handeln von der Geschichte der beiden Reiche Juda und (Nord-)Israel und umgreifen die Zeitspanne vom Tod Davids bis zum Babylonischen Exil (ca. 950 v.Chr. bis 597 v.Chr.). Als Teil des „deuteronomistischen Geschichtswerks“ (Dtn – 2 Kön) gehören sie zu einem großen Geschichtsentwurfs, der die Katastrophe der Zerstörung des Jerusalemer Tempels und das Ende des Königtums in Israel als Aufweis von Israels Versagen am ersten und zweiten Gebot verstehbar macht und so Gott recht und ihm die Ehre gibt.

Die Übung wendet sich 1 Kön 12ff zu, einem Kernstück dieser deuteronomistischen Konzeption: der Abspaltung der Nordstämme von Juda nach dem Tod Salomos („Reichsteilung“), dem „Fehler Jerobeams“, des ersten Königs des Nordreichs Israel, im Jahr 926 v.Chr. und dessen Folgen.
Die Übung wendet sich damit narrativen und meist nicht allzu schwierigen Texten zu. Sie richtet sich auch an Studierende, die im Hebräischen noch nicht oder nicht mehr allzu geübt sind. Hebräischkenntnisse sollen während der Übung wieder aufgefrischt und vertieft werden.

2 LITERATUR

Zur Wiederholung der hebräischen Grammatik eignet sich meist das vertraute Lehrbuch des Hebräischkurses am besten. Zur Vertiefung und Repetition empfehle ich: A.B.Ernst, Kurze Grammatik des Biblischen Hebräisch, 6. Auflage 2022 (oder eine frühere Auflage). Als Kommentar zum 1 Königebuch empfehle ich Examenskandidaten: M.Noth, Könige, BK.AT IX/1, 2. Auflage 1983; zur ersten Einführung in die Königebücher: W.H.Schmidt, Einführung in das Alte Testament, 5. Aufl. 1995, § 11 Das Deuteronomistische Geschichtswerk, 140-164.

3 VORAUSSETZUNGEN

Die Übung ist für Studierende aller Semester, die Interesse an der hebräischen Sprache und dem Alten Testament haben, geeignet – auch für die, deren Hebräisch bedrohlich geschwunden ist, ideal also zur Fortsetzung des Hebräischkurses oder zur Examensvorbereitung. Das Hebraicum ist jedoch Voraussetzung.

4 ANFORDERUNGEN

Regelmäßige Teilnahme und ein wenig Vorbereitung der – sprachlich meist nicht all zu schweren – hebräischen Texte (etwa eine Seite Biblia Hebraica wöchentlich).

5 LEISTUNGSPUNKTE

Bei regelmäßiger Teilnahme (nicht mehr als zwei Fehlstunden) gibt es 2 LP. Bei unregelmäßiger Teilnahme (nicht mehr als vier Fehlstunden) gibt es 2 LP unter der Voraussetzung einer kleinen mündlichen Lese- und Übersetzungsprüfung zu den in der Übung besprochenen Texten.