SEMINAR/ÜBUNG (2-stündig)

Zeit: 18.15-20.00 Uhr
Termine: Donnerstags
Verwendbarkeit: AM NT, WB

1 INHALT Eine Erzählung, die zur Weltliteratur gehört und zugleich ein Schlüsseltext des Christentums ist –das Mk-Ev.hat es in sich. In schlichten Worten schildert es in seiner ersten Hälfte, wie Jesus von Nazareth in Galiläa die Nähe des Gottesreiches verkündet und den Menschen auf vielfache Weise vermittelt, was diese Nähe bedeutet. Dann aber kommt die Wende. Sehenden Auges und willentlich schlägt Jesus einen Weg ein, der ihn ans Kreuz bringt und seine Anhängerschaft in Panik auseinanderlaufen lässt. Das alles wirkt rätselhaft, und es vollzieht sich doch zugleich mit einer Notwendigkeit, wie man sie ma n aus griechischen Tragödien kennt.In der Veranstaltung soll es darum gehen, das Mk-Ev auf dem Hintergrund seiner Entstehungszeit zu lesen –d.h. im Zusammenhang mit den Ereignissen des Jüdischen Krieges, der in der Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 n.Chr. seinen schrecklichen Höhepunkt fand. Das Mk-Ev stellt die Verkündigu ng des Evangeliums gewissermaßen auf den Prüfstand: Ist es möglich, allen Schrecken der Gegenwa rt zum Trotz, die frohe Botschaft von der Auferweckung des Gekreuzigten immer noch behaupten? Zu den Stärken des Mk-Ev gehört es, dassder Text auf diese Frage keine eindeutige Antwort gibt, sondern sie offen lässt. Die Eigenart des Mk-Ev wirdan thematisch geordneten und didaktisch aufbereiteten Passagen (z.B.: Wunder, Gleichnisse, Frauengestalten, Jünger) besprochen. Als Grundlage dient neben dem griechischen Originaltext eine weitgehend konkordante deutsche Übersetzung. In der Veranstaltungsoll ein Wechselspiel aus vorgegebenen Impulsen und freier Diskussion eingeübt werden, dass sich in vielen Bereichen späterer praktischer Arbeit (z.B. Bibelkreise; Religionsunterric ht) erfahrungsgemäß als hilfreich erweist

2 LITERATUR

-Ebner, Martin, Das Markusevangelium. Neu übersetzt und kommentiert, Stuttgart 2008; -Gnilka, Joachim, Das Evangelium nach Markus (EKK II), Bd. 1, Neukirchen-Vluyn u.a., 3., durchges. Aufl. 1989; Bd. 2, Neukirchen-Vluyn u.a. 1979; - Iersel, Bas van, Mark: A Reader-Response Commentary, Sheffield 1998; - Leander, Hans, Discourses of Empire: The Gospel of Mark from a Postcolonial Perspective, Atlanta 2013; - Marcus, Joel, Mark (Anchor Bible Commentary), vol. 1: Mark 1-8, New York u.a. 2000; vol. 2: Mark 8-16, New York u.a. 2009; - Myers, Ched, Binding the Strong Man: A Political Reading of Mark's Story, New York 1988; - Schmidt, Karl Matthias, Wege des Heils. Erzählstrukturen und Rezeptionskontexte des Markusevangeliums, Göttingen 2010; - Yarbro Collins, Adela, Mark (Hermeneia), Augsburg (Minneapolis) 2007-Am wichtigsten sind die Kommentare von Marcus und Yarbro Collins, gefolgt von dem von Gnilka

3 VORAUSSETZUNGEN, ANFORDERUNGEN UND LEISTUNGSPUNKTE

Für diese Veranstaltung kann ein Schein entweder für eine Übungoder für ein Seminar erworben werden. Übung: Voraussetzungen:keine, Anforderungen: Lektüre der Texte zur Vorbereitung, Leistungspunkte: 2. Seminar:Voraussetzung: Neutestamentliches Proseminar, Anforderungen: Bereitschaft zur einer Seminarsitzungsvorbereitung, Leistungspunkte: 4.

Das Repetitorium begleitet die Vorbereitung auf das Examen im Fach Neues Testament. Es soll zum einen das im Studium erworbene Wissen für das Fach Neues Testament vergegenwärtigen, ergänzen und Hilfestellungen bieten, die Inhalte zu strukturieren und zu bündeln. In den einzelnen Sitzungen werden zentrale Texte aller großen Schriftengruppen über Kurzexegesen erschlossen und die wichtigsten examensrelevanten Fragestellungen bearbeitet. Die Erarbeitung des Stoffes geschieht anhand gängiger Lehrbücher und Standardwerke (siehe empfohlene Literatur), sowie einzelner Aufsätze zu den Themengebieten (wöchentlicher Leseumfang ca. 100-150 Seiten). Es ist den Teilnehmenden selbst überlassen, welche Arbeitsbücher und Einleitungen sie zur Vorbereitung wählen. Neben der Diskussion des erarbeiteten Stoffs werden Examensthemen der letzten Jahre besprochen. Eine regelmäßige Teilnahme wird empfohlen.

Literaturempfehlungen

Ebner, Martin / Schreiber, Stefan, Einleitung in das Neue Testament, 3. überarb. Aufl, Stuttgart 2019.
Bormann, Lukas, Theologie des Neuen Testaments. Grundlinien und wichtigste Ergebnisse der internationalen Forschung, Göttingen 2017.
Bormann, Lukas, Neues Testament. Zentrale Themen, Göttingen 2014.
Kraus, Wolfgang / Rösel, Martin (Hg)., Update Exegese 2.1. Ergebnisse gegenwärtiger Bibelwissenschaft, Leipzig 2015.
Theißen, Gerd / Merz, Annette, Der Historische Jesus. Ein Lehrbuch, 4. Aufl. Göttingen 2011.
Wischmeyer, Oda (Hg.), Paulus : Leben - Umwelt - Werk - Briefe, Tübingen 2006
Crüsemann, Frank u.a. (Hg.), Sozialgeschichtliches Wörterbuch zur Bibel, Gütersloh 2009.


 


Der Anfang war jüdisch... Das zeigen Auslegungen des Briefs an die Gemeinde in Rom, die in den letzten Jahrzehnten im Kontext des christlich-jüdischen Gesprächs entstanden sind. Die Vorlesung behandelt zentrale Themen paulinischer Theologie wie Gerechtigkeit, Sünde, Gericht, Freiheit und Eschatologie aus dieser „neuen“ Perspektive. Die Frage nach dem Verhältnis von Israel und den Völkern, die Verkündigung des Messias Jesus und die Auseinandersetzung mit Vertreter:innen unterschiedlicher jüdischer Strömungen durchzieht alle Kapitel des Briefes. Die Adressat:innen leben in Rom, der Hauptstadt des mächtigen Imperium Romanum, deren Lebenswirklichkeit in der Argumentation des Paulus stets sichtbar wird. Die Vorlesung bietet anhand von christlichen und jüdischen Auslegungen des Briefes eine Einführung in die „New Perspective on Paul“ und bezieht aktuelle sozialgeschichtliche, imperiumskritische und feministische Paulus-Exegesen mit ein.



Das Proseminar dient dazu, verschiedene Methoden der Exegese des Neuen Testaments kennenzulernen und einzuüben. Die Teilnehmenden lernen, selbständig und reflektiert einen neutestamentlichen Text auszulegen. Im Anschluss kann eine Proseminararbeit geschrieben werden. Das Proseminar bereitet zudem auf die Zwischenprüfung im Fach Neues Testament vor. 


Eine Erzählung, die zur Weltliteratur gehört und zugleich ein Schlüsseltext des Christentums ist – das Mk-Ev hat es in sich. In schlichten Worten schildert es in seiner ersten Hälfte, wie Jesus von Nazareth in Galiläa die Nähe des Gottesreiches verkündet und den Menschen auf vielfache Weise vermittelt, was diese Nähe bedeutet. Dann aber kommt die Wende. Sehenden Auges und willentlich schlägt Jesus einen Weg ein, der ihn ans Kreuz bringt und seine Anhängerschaft in Panik auseinanderlaufen lässt. Das alles wirkt rätselhaft, und es vollzieht sich doch zugleich mit einer Notwendigkeit, wie man sie man aus griechischen Tragödien kennt.

In der Veranstaltung soll es darum gehen, das Mk-Ev auf dem Hintergrund seiner Entstehungszeit zu lesen – d.h. im Zusammenhang mit den Ereignissen des Jüdischen Krieges, der in der Zerstörung Jerusalems im Jahr 70 n.Chr. seinen schrecklichen Höhepunkt fand. Das Mk-Ev stellt die Verkündigung des Evangeliums gewissermaßen auf den Prüfstand: Ist es möglich, allen Schrecken der Gegenwart zum Trotz, die frohe Botschaft von der Auferweckung des Gekreuzigten immer noch behaupten? Zu den Stärken des Mk-Ev gehört es, daß der Text auf diese Frage keine eindeutige Antwort gibt, sondern sie offen lässt. 

Die Eigenart des Mk-Ev wird an thematisch geordneten und didaktisch aufbereiteten Passagen (z.B.: Wunder, Gleichnisse, Frauengestalten, Jünger) besprochen. Als Grundlage dient neben dem griechischen Originaltext eine weitgehend konkordante deutsche Übersetzung. In der Veranstaltung soll ein Wechselspiel aus vorgegebenen Impulsen und freier Diskussion eingeübt werden, das sich in vielen Bereichen späterer praktischer Arbeit (z.B. Bibelkreise; Religionsunterricht) erfahrungsgemäß als hilfreich erweist.