Vorlesung

Prof'in Dr. Claudia Janssen

Der erste Brief an die Gemeinde in Korinth ermöglicht in besonderer Weise Einblicke in den Alltag der frühen messianischen Gemeinden, das Zusammenleben von Menschen unterschiedlicher Herkunft, Geschlecht und Status, ihre theologischen Fragen, Hoffnungen und Konflikte. Paulus bringt seine eigene Position in die Auseinandersetzungen ein und entfaltet das Evangelium anhand vielfältiger Themen: Kreuz, Auferstehung, Liebe, Lebensformen, Abendmahl, Gottesdienst… Die Teilnahme am kulturellen und politischen Leben der Stadt stellt sie vor die Herausforderung: Wieviel Anpassung ist nötig und wieviel Widerstand ist möglich? Woher kommt die Kraft zu einem Leben im Angesicht des kommenden Gottesreiches?

Begleitend zur Vorlesung ist ein Tutorium eingeführt (Leitung: Sascha Alexander Kaminiski)

Literatur

Pickett, Ray, Konflikte in Korinth, in: Die ersten Christen. Sozialgeschichte des Christentums Bd. 1, Richard A. Horsley (Hg.), Gütersloh 2007, 133-160.

Schottroff, Luise, Der erste Brief an die Gemeinde in Korinth, Theologischer Kommentar zum Neuen Testament Bd. 7, Stuttgart 2. Aufl. 2021.

Jochum-Bortfeld, Carsten, Paulus in Ephesus, Gütersloh 2020.


Das Tutorium begleitet die Vorlesung "Der erste Brief an die Gemeinde in Korinth". Hier werden die einzelnen Vorlesungen gemeinsam vor- bzw. nachbereitet und weiterführende inhaltliche Fragen diskutiert. Gemeinsam werden ausgewählte Passagen des 1 Kor übersetzt und wichtige Sekundärliteratur zur Vertiefung der Inhalte der Vorlesung besprochen.

Das Tutorium bereitet außerdem auf die Zwischenprüfungsklausur am Ende des Wintersemesters vor. Eine Teilnahme wird allen empfohlen, die sich zur ZP melden wollen.

1 INHALT

Das Proseminar dient dazu, verschiedene Methoden der Exegese des Neuen Testaments kennen- zulernen und einzuüben. Die Teilnehmenden lernen, selbständig und reflektiert anhand eines Textes aus dem Matthäusevangelium neutestamentliche Texte auszulegen. Im Anschluss kann eine Proseminararbeit geschrieben werden.

Das nächste Proseminar wird voraussichtlich erst im WS 23/24 stattfinden, also im zweisemestrigen Rhythmus. Wenn das zu Problemen bei Ihrer Studienplanung bezüglich der Zwischenprüfung führt, dann melden Sie sich bitte bei marie.hecke@kiho-wuppertal.de


2 LITERATUR

 M. Ebner/B. Heininger, Exegese des Neuen Testaments.Ein Arbeitsbuch für Lehre und Praxis, 4., aktual. Aufl. Paderborn 2018

Weitere Angaben zur Literatur gibt es in der ersten Sitzung.


3 VORAUSSETZUNGEN

Graecum oder nach Antrag: erfolgreich absolvierter Kurs Gr IIa mit Empfehlung des/der Sprach- dozent*in.


4 ANFORDERUNGEN

Eine intensive Vor- und Nachbereitung der einzelnen Sitzungen ist unbedingt erforderlich. Ein benoteter Proseminarschein kann durch die Anfertigung einer Proseminararbeit erworben werden. Für einen Teilnahmeschein ist die schriftliche Ausarbeitung von ausgewählten Methodenschritten erforderlich.



Prof'in Dr. Claudia Janssen

Gleichnisse Jesu

Anhand von ausgewählten Gleichnissen Jesu wird die Lehrveranstaltung sozialgeschichtliche Hintergründe des Neuen Testaments beleuchten: Arbeitswelt, Sklaverei, Finanzwesen, Landwirtschaft, Genderfragen. Neben der exegetischen Arbeit an den neutestamentlichen Texten und der Lektüre antiker Quellentexte sollen verschiedene Gleichnisauslegungen und -theorien mit einander verglichen werden.

Literatur

Ruben Zimmermann u.a. (Hg.), Kompendium der Gleichnisse Jesu, Gütersloh 2007

Ruben Zimmermann (Hg.) Hermeneutik der Gleichnisse Jesu. Methodische Neuansätze zum Verstehen urchristlicher Parabeltexte, unter Mitarbeit von Gabi Kern, Tübingen 2008.

Marlene Crüsemann / Claudia Janssen / Ulrike Metternich (Hg), Gott ist anders. Gleichnisse neu gelesen auf der Basis der Auslegung von Luise Schottroff), Gütersloh 2014.


Dozent: Andreas Bedenbender

Veranstaltungstyp: Seminar/Übung (2-stündig)

Uhrzeit: Do, 18:15-20:00 Uhr


Übung

Prof'in Dr. Claudia Janssen

Experimentierraum Bibel in gerechter Sprache

2006 erschien die Bibel in gerechter Sprache (BigS) und ist seitdem in der Diskussion. Ihre Kriterien „gerechter Sprache“ sind: soziale Gerechtigkeit, Geschlechtergerechtigkeit, Gerechtigkeit im Hinblick auf den christlich-jüdischen Dialog. Doch ist sie noch aktuell? Auf rechtlicher Ebene gibt es ein drittes Geschlecht: Sollte das in eine Übersetzung einfließen? Kann eine Bibel mit Gendersternchen funktionieren? Wie schlagen sich die kritischen Anfragen postkolonialer Theologien in der Art und Weise nieder, wie wir die Bibel lesen? Das sind zunächst grundlegende theoretische Fragen, die bedacht werden müssen, um dann in einem zweiten Schritt, die Übersetzungen zu bearbeiten.

Literatur

Kuhlmann, Helga (Hg.), Die Bibel – übersetzt in gerechte Sprache. Grundlagen einer neuen Übersetzung, Gütersloh 2005.

Gerber, Christine/ Joswig, Benita /Petersen, Silke, Gott heißt nicht nur Vater. Zur Rede über Gott in den Übersetzungen der „Bibel in gerechter Sprache“, Göttingen 2008.



Dr. Matthias Geigenfeind

Übung

Die Lehrveranstaltung beleuchtet historische Hintergründe, die für das Verständnis neutestament-
licher Texte erhellend sind. Neben klassischer historischer Fragen werden insbesondere Aspekte ur-
christlicher Sozialgeschichte sowie das religionsgeschichte Umfeld des frühen Christentums dargelegt.
Vertiefend werden die gewonnenen Erkenntnisse an ausgewählten neutestamentlichen Texten selbst
zur Anwendung gebracht. Den Abschluss der Veranstaltung bildet ein Ausblick auf die Landschaft und
Geschichte des heutigen Staates Israel sowie der Palästinensischen Gebiete.

LITERATUR
Konkrete Literatur wird in der Veranstaltung angegeben. Trotzdem sei bereits an dieser Stelle darauf
aufmerksam gemacht, dass für eine erfolgreiche Teilnahme am Kurs die regelmäßige intensive Lektüre
der zu behandelnden/behandelten biblischen Texte empfohlen ist.


VORAUSSETZUNGEN
Interesse an Mitarbeit und Diskussion sowie Lektüre.


ANFORDERUNGEN
Hebräisch- und Griechischkenntnisse sind zwar von Vorteil, aber nicht zwingend für die Teilnahme an
der Lehrveranstaltung erforderlich

Die Veranstaltung dient der Förderung wissenschaftlicher Arbeit im Neuen Testament und seiner Umwelt (einschließlich neutestamentliche Textforschung, Septuaginta, Religions-und Kulturgeschichte). Die Themen werden aus den Projekten der Teilnehmenden ausgewählt oder betreffen wichtige aktuelle Fragen der Forschung.

VORAUSSETZUNGEN

Graduiertenstudium (ab Endphase Magisterstudium) oder abgeschlossenes Theologiestudium und Interesse an wissenschaftlicher Weiterarbeit

Bei erstmaliger Teilnahme ist eine Anmeldung bei Prof. Dr. Claudia Janssen erbeten: claudia.janssen@kiho-wuppertal.de