Wer war die Frau, die oft als „einziger Mann“ in ihrer Kirchenleitung bezeichnet wurde? Als einzige weibliche Delegierte stimmte Stephanie von Mackensen 1934 über die Barmer Theologische Erklärung ab. Als Geschäftsführerin des Bruderrates war sie ein führendes Mitglied der Pommerschen Bekennenden Kirche. Und all das, obwohl sie bereits 1932 in die NSdAP eingetreten war und sich beharrlich weigerte, die Partei zu verlassen.
Wer ist diese Frau, die dem Parteigericht der NSdAP 1938 die erste These der Barmer Theologischen Erklärung entgegenhält: „Jesus Christus allein ist der Herr meines Lebens […] Wenn ich in Konflikt geraten sollte, werde ich selbstverständlich den Geboten meines Herrn Jesus Christus gehorchen.“ Gleichzeitig besteht sie darauf, Mitglied dieser Partei zu sein? Was trieb sie an, was forderte sie zu politischem und kirchlichen Handeln heraus? Wie schaffte sie den Spagat zwischen NSdAP und Bekennender Kirche? Und warum ist sie in der Geschichtsschreibung so in Vergessenheit geraten?
Karin Oehlmann, promovierte Historikerin und Pfarrerin in Düsseldorf-Gerresheim, wird uns diese Fragen beantworten. Sie eröffnet uns Einblicke in ein ungewöhnliches Frauenschicksal in den Wirren des Zweiten Weltkriegs, in das Ringen innerhalb der Bekennenden Kirche um die Zukunft der evangelischen Kirche und um das Überleben in der nationalsozialistischen Diktatur.
Dienstag, 1. Februar 2022, 19.30 Uhr
Hörsaal 3, Kirchliche Hochschule Wuppertal, Missionsstraße
Die Teilnahme ist in Präsenz mit 3G-Nachweis möglich. Dazu ist eine Anmeldung bis 31.1.2022 notwendig, da die Anzahl der Plätze begrenzt ist.
Kontakt: Barbara Herfurth, info@barmen34.de oder 0202-97 440 805
Wer die Veranstaltung per Zoom verfolgen möchte, wählt sich mit folgenden Daten ein:
https://kirchplatz.zoom.us/j/65517935420?pwd=RThZZG1yTkFHMGVkN1VOSjZkNmtKZz09
Meeting-ID: 655 1793 5420; Kenncode: 076799
Kooperation von Kirchlicher Hochschule Wuppertal und evangelischem Kirchenkreis Wuppertal
Die Veranstaltung findet im Rahmen der Kooperation von Kirchlicher Hochschule Wuppertal und des evangelischen Kirchenkreises Wuppertal statt. Beide Partner sehen sich den Einsichten der Bekennenden Kirche in der Zeit des Nationalsozialismus, wie sie insbesondere in der Barmer Theologischen Erklärung von 1934 Gestalt angenommen haben, verpflichtet. „Mit der Kooperation wird dieses bedeutende Erbe für die theologische Reflexion, die kirchliche Verkündigung und das christliche Leben der Gegenwart fruchtbar gemacht zu aktuellen Impulsen für den deutschen und internationalen Protestantismus sowie für die weltweite Ökumene.“, heißt es im Kooperationsvertrag. Im Zentrum der Kooperation steht die vom Kirchenkreis betriebene Dauerausstellung „Gelebte Reformation. Die Barmer Theologische Erklärung“ in der Gemarker Kirche in Wuppertal www.barmen34.de